Freiräume schaffen und erhalten – mit dem Anliegen sind wir längst nicht die einzigen in Lüneburg. Umso wichtiger ist solidarisches Handeln innerhalb des Netzwerkes. Derzeit steht das selbstverwaltete Heinrich-Böll-Haus – Informations- und Aktionszentrum und ein unverzichtbarer Anlaufpunkt für viele (auch von uns) – vor einer ungewissen Zukunft. Die vollständige Pressemitteilung des Heinrich-Böll-Hauses mit allen Hintergründen könnt ihr hier lesen.
Es folgt die Pressemitteilung und der damit verbundene Aufruf zur Unterstützung des Böll-Hauses. Die Inhalte haben wir übernommen:
Das selbstverwaltete sozial-, umwelt- und entwicklungspolitische Informations- und Aktionszentrum in der Katzenstraße – das Heinrich-Böll-Haus – steht vor einer unsicheren Zukunft. Steigende Miete, höhere Nebenkosten und zusätzliche Ausgaben setzen die Hausgemeinschaft stark unter Druck und stellen die Existenzfrage. Nun ruft die Böll-Haus-Gemeinschaft die Lüneburger Gesellschaft dazu auf, sie auf verschiedener Weise dabei zu unterstützen das Böll-Haus zu erhalten. Neben der langfristigen Unterstützung mit einer Mitgliedschaft im Trägerverein des Hauses und dem Spenden, wird unter dem
Namen „#BöllhausErhalten“ zu Solidaritätsbekundungen in Form einer Petition aufgerufen.
„Das Heinrich-Böll-Haus ist nicht nur ein unersetzbarer Ort für Lüneburger Engagement, weil hier junge Initiativen auf langjährige Vereine treffen, sich hier viele Themen unter einem Dach vereinen und es eine zentrale Anlaufstelle für politisches Engagement ist, es ist auch ein besonders wichtiger Ort für die Stadt Lüneburg. Das Böll-Haus gestaltet erheblich die Lüneburger Kultur- und Politik-Landschaft mit
und ist besonders entscheidend für die demokratische Teilhabe der Gesellschaft von jung bis alt. Es fällt mir sehr schwer hinzunehmen, dass der Erhalt des Hauses am Ende ggf. von Finanzvorstellungen
eines einzelnen Eigentümers abhängig ist“, erklärt Eva Kern, Eine Welt-Promotorin von Lüneburg.
„Als wir das Haus mitgegründet haben, war unser Hauptgrund, eine vernetzte aktive Kommunikation verschiedener Gruppen in einem Haus zu realisieren. Der Name „Heinrich Böll“ charakterisiert die wesentlichen Grundgedanken – Eine Welt, Frieden, Umwelt“, so Katrin Schultheiß, terre des hommes.
Das Heinrich-Böll-Haus Lüneburg ist seit über 30 Jahren Drehpunkt und zentraler Vernetzungsort für Engagierte und Aktivistinnen aus der Region. Mehr als 100 engagierte Lüneburgerinnen sind in über 20 Initiativen aktiv und teilen sich das 500 Jahre alte Haus: das Infocafé Anna & Arthur, das Café Avenir, das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen JANUN e. V. und sein Lüneburger Verein JANUN Lüneburg e. V., Schlau Lüneburg e. V., terre des hommes sowie die Lüneburger Ortsgruppe vom BUND, ADFC, VCD, UNICEF, Klimakollektiv, Greenpeace, Fridays for Future, Fossil Free, der Seebrücke und weiteren Gruppen. Für die einen ist das Böll-Haus ein regelmäßiger Treffpunkt für Plena, Veranstaltungen und Vernetzung, für andere ein festes „Zuhause“.
„Genau die Kombination der ganz verschiedenen Gruppen, die sich hier versammeln, sind das, was das Haus ausmacht. Es ist unverzichtbar, dass das Böll-Haus auch weiterhin die Gruppen zusammenbringt, einen Raum bietet und eine Anlaufstelle für bestehende und neue Gruppen und Aktive ist“, erklärt Phaenna Fölz, JANUN e. V.
„Die finanzielle Belastung droht nun Engagement unmöglich zu machen, für die Menschen, die sich seit Jahren unentgeltlich einsetzen. Damit gehen Werte verloren, für die das Haus und die Menschen stehen. Finanziell können wir uns nicht mehr leisten, ohne unser Engagement stark einzuschränken“, betont Renke Soete, Vorstandsmitglied des Trägervereins des Böll-Hauses.
„Ein Lüneburg ohne das Anna & Arthur als Raum für Austausch, Selbstorganisation und Solidarität ist undenkbar. Das lassen wir uns nicht einfach so nehmen“, ergänzt Lieselotte Meyer, Antifaschistin.
„Was uns jetzt hilft ist öffentliche Unterstützung und finanzieller Support. Stell dich hinter das Böll-Haus und unterschreibe unsere Petition für den Erhalt, sprich mit deinen Mitmenschen über das Böll-Haus und engagiere dich bei Aktionen und Veranstaltungen oder unterstütze uns finanziell mit einer Spende, damit wir mehr Zeit bekommen das Böll-Haus zu erhalten“, erklärt Leonie Jantzer, Seebrücke.
Zur Petition zum Erhalt des Böll-Hausesgeht es hier.