Wer wir sind

Die Grundidee

Seit November 2015 bewohnen wir einen ehemaligen Bauernhof im Lüneburger Ortsteil Rettmer. Dort verwirklichen wir unsere Vision von selbstverwaltetem und gemeinschaftlichem Wohnen, Leben und Arbeiten. Angesichts steigender Mietpreise und Spekulationen im Immobiliensektor möchten wir einen Raum zum Leben und Entfalten ermöglichen und dauerhaft sichern. Damit wollen wir Vereinzelung und Vereinsamung entgegentreten. Gemeinsam verfolgen wir ein solidarisches Miteinander und eine ökologische Lebensweise.

 Wer wir sind

Aktuell wohnen bei uns etwa 50 Personen unterschiedlichen Alters in neun Wohneinheiten. Vier Personen wohnen schon länger auf dem Hof und wurden bei der Wohnprojektsgründung Ende 2015 als Mietende übernommen.

In einem ausformulierten Selbstverständnis unserer Gruppe haben wir wichtige Grundlagen unseres Zusammenlebens beschrieben. Grobe Eckpfeiler sind eine ressourcenschonende Lebensweise, ein gesellschaftspolitischer Anspruch und ein solidarischer Umgang miteinander. Dieser äußert sich unter anderem in gemeinsamen solidarischen Bieterunden, über die eine jeweils individuelle Miete sowie der jeweilige Haushaltsbeitrag bestimmt werden. Wir treffen in unserem zweiwöchentlichen Hof-Plenum nur Entscheidungen, die alle Menschen auf dem Hof mittragen können (Konsensprinzip). Eine gelebte Konsenskultur prägt uns und unser Projekt.

Wir haben das Wohnprojekt mit dem Modell des Mietshäuser Syndikats verwirklicht. Durch diese Struktur ist gewährleistet, dass der Hof stets den Menschen gehören wird, die auf ihm wohnen. Außerdem sind wir und zukünftige Wohngenerationen dazu verpflichtet, in den Solidarfonds des Syndikats einzuzahlen, mit dem die Entstehung weiterer Wohnprojekte gefördert wird. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website des Syndikats und in der Syndikatsbroschüre (letztere haben wir auch auf Anfrage in gedruckter Form).

Wo wir stehen

Das Projektgelände umfasst ca. 13 000 m², darauf stehen fünf Gebäude. Neben den Wohneinheiten gibt es auf dem Gelände ein Abholdepot für die solidarische Landwirtschaft Tangsehl, eine Zimmererwerkstatt, eine Holz- und Metallwerkstatt, einen Gemüsegarten und einige Bienenvölker. In unserer Scheune bauen immer wieder Menschen ihre Bauwägen aus. Seit unserem Beitritt zum Mietshäuser Syndikat im Sommer 2016 beraten Einzelne von uns nun selbst syndikatsinteressierte Wohnprojektsinitativen in und um Lüneburg.

Seit der Gründung des Wohnprojekts war der Hof Ort für zahlreiche Veranstaltungen. So bekamen wir mehrfach Besuch vom Circus Elawuti, das Jugendwerk der AWO veranstaltete eine zweiwöchige internationale Jugendbegegnung, es gab bereits Veranstaltungen im Bereich Theater, gewaltfreie Kommunikation, Korbflechten, Trommeln, Wildnispädagogik, Imkern. Einer der alteingesessenen Nachbarn hielt uns einen Vortrag über die Geschichte unseres Hofes. Der Hof wurde als Tagungs- oder Übernachtungsort unter anderem von dem queerfeministischen Wer-lebt-mit-Wem-Camp, den Fahrrad-Klima-Aktivist*innen der Cooperide, Ende Gelände, Lebenslaute und dem Tramprennen genutzt. In unserer hofeigenen Kneipe „Klementine“ gab es schon eine Handvoll Konzerte.

Wo wir hinwollen

Wir möchten auch in den kommenden Jahren weitere (Bau-) Projekte auf unserem Hof umsetzen und diesen Ort weiter gemeinsam gestalten.

Der Hof soll weiterhin Schauplatz und Ausgangspunkt von zahlreichen und vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen sein. Unser Ziel ist es, für Menschen Räume (drinnen und draußen) zu (er-)schaffen, in denen sie leben, wirken und „einfach nur sein und die Seele baumeln lassen“ können. Um weitere Schritte in diese Richtung gehen zu können, haben wir u.a. auch den gemeinnützigen Verein T.raeume e.V. gegründet, über den wir das Hofleben aktiv gestalten möchten.

Über unsere Mitgliedschaft im Mietshäuser Syndikat und dem Lüneburger Dachverband für gemeinschaftliches Wohnen Mehr Leben wollen wir uns weiterhin einsetzen für eine Wohnungspolitik, die gemeinschaftliche und unkommerzielle Wohnformen fördert.