Anfang April haben wir mit dem 24Stunden-Lesemarathon ein neues Veranstaltungsformat in der Klementine ausprobiert. Folgt uns durch die Nacht!
Am strahlenden Samstag starteten wir um 16 Uhr gut gelaunt in unseren 24Stunden-Lesemarathon mit dem Buch Der Wunschpunsch gelesen von Michael Ende selbst! Leider nur vom Band, denn bei schönstem Sonnenschein fühlte sich sonst noch niemand berufen, im gemütlich schummrigen Dämmerlicht vorzulesen. Mit der Zeit füllte sich jedoch die Klementine. Und auch wenn die Kinder lieber draußen spielten, lauschten die Erwachsenen andächtig Der Kleinen Raupe Nimmersatt und anderer bekannter und beliebter Kinderliteratur. Zu späteren Stunden wurden die Themen volljähriger. Von verliebtem Treckerfahren, über englischen Sci-Fi, bis hin zum selbstverfassten Krimi. In den späten Stunden der Nacht beehrte uns die Gruppe Wortkollektiv aus dem Lüneburger Raum und bot ein buntes Potpourri aus selbst erlebten Erinnerungen und (hoffentlich) erdachtem Splatter. Bis drei Uhr Morgens reisten wir durch Fantasie- und Sci-Fi-Welten, erhielten Besuch von Käpt’n Blaubär und Fanny van Dannen, bis schließlich für die letzten müde gewordenen Lesenden wieder Michael Ende einspringen musste. Er gab den Rest der Nacht sein Bestes, sodass wir heimlich schlafen gehen und am nächsten Morgen pünktlich um acht erneut der ersten Leserin lauschen konnten.
Kindergeschichten zum Frühstück
In den Sonntag starteten wir mit buddhistischer Weisheit und Überlegungen über Engel und Tod. Die sonntägliche Kinderliteraturstunde war diesmal gut von der Zielgruppe besucht, die von Salzstangen angelockt, mit den Kindern aus Bullerbü Rüben zog, Petterson half Findus zu finden und schließlich mit der Roten Zora Fischen ging. Ein paar kleine Zuhörer eroberten sogar selbst für eine halbe Stunde das Mikrophon. Den Nachmittag betraten Lüneburger*innen die Bühne und gaben zum Teil auch Selbstgeschriebenes zum Besten. Den Countdown der letzten Leseslots läutete ein kleiner, eingeschworener Kreis mit improvisiertem Gelese ein – aus Büchern, die man selbst zuvor nie in der Hand hatte. Der Adrenalinkick der Improvisation half uns dann über die letzten Stunden. Dank Michael Ende können wir stolz behaupten: Mindestens einer war die ganze Nacht wach und hat gelesen! Ein voller Erfolg!